Vor über 2500 Jahren lehrte der historische Buddha in Indien die vier edlen Wahrheiten:
- Die Wahrheit vom Leiden
- Die Wahrheit von der Entstehung des Leidens
- Die Wahrheit vom Aufhören des Leidens
- Die Wahrheit vom Weg der Befreiung vom Leiden
Seitdem sind alle buddhistischen Schulen und Traditionen durch die vier Grundgedanken,
die „Vier Siegel“ gekennzeichnet, die garantieren, dass die Echtheit der ursprünglichen Botschaft des Buddha erhalten bleibt:
- Alle zusammengesetzten Dinge sind unbeständig
- Alle negativ motivierten Handlungen bringen Leid
- Alle Erkenntnis und Verwirklichung schafft Frieden
- Alle Erscheinungen sind ohne ein unabhängiges Selbst
Die Lehren über den Weg der Erkenntnis und Verwirklichung entwickelten sich in Indien als Hinayana und Mahayana, das kleine und das große Fahrzeug.
Studium, Reflexion und Meditation gründen sich auf die dreifache Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha, d.h. zum Ziel der Erleuchtung oder Befreiung, zu Lehren und Methoden, die zu diesem Ziel führen, und zur Gemeinschaft derjenigen, die diesen Weg vor uns gegangen sind oder mit uns gehen.
Auf dem großen Weg des Mahayana gilt es, alles was lebt in die Übung miteinzubeziehen. Der Bodhisattva trainiert altruistische Liebe und Mitgefühl und strebt durch praktische Selbstüberwindung und Einsicht in die Natur der Dinge nach Buddhaschaft.
Die großen Bodhisattvas, die in Indien in der Nachfolge des historischen Buddhas erschienen sind und zur Blüte des Mahayana beitrugen, bereiten auch die Offenbarung einer besonderen Ebene der buddhistischen Lehre vor: das Vajrayana oder Tantra.
Diese umfasst Lehren und Methoden, die auf der Einsicht in die ständige Präsenz der Buddha-Natur beruhen und somit eine direkte, unmittelbare Erfahrung wecken können.
So entstanden bis ungefähr zum Jahre 1000 n. Chr. in Indien zahlreiche Methoden, die alle auf den „Vier Siegeln“ beruhen und sich über ganz Südost- und Zentralasien ausbreiteten.