Im vollgepackten Gebetssaal in Karma Triyana Dharmachakra umgibt nun ein goldener Pavillon eine kraftvolle Statue von Guru Rinpoche, geschmückt mit stufenförmig angelegten Opferungen. Der Altar wurde für eine spezielle Praxis von Guru Rinpoches Herzen sorgfältig vorbereitet. Diese Praxis ist bekannt als „Das achte Kapitel: Eine Aktivitäts-Liturgie für Guru Guhyasamaja“. Sie greift Guru Rinpoche in der Form von Oddiyana Vajradhara heraus, eine seiner acht Manifestationen.

Dies ist für die Karma Kamtsang Line einer der wichtigsten Terma Schätze (wiederentdeckten Texte). Dieser Text kommt von Chögyi Wangchuk (Guru Chöwang, 1212 – 1270), dem zweiten von fünf großen Tertons (Offenbarer). Er bot sie dem II. Karmapa, Karma Pakshi (1206 – 1283) an, dem sogenannten Terdak (rechtmäßiger Besitzer des Termas). Von ihm ging der Praxistext weiter bis zum heutigen XVII. Gyalwang Karmapa.

Die vollständige Praxis, komplett mit Vajra-Lama-Tanz (Cham) wird alle zwei Jahre im Tsurphu-Kloster, dem Sitz des XVII. Gyalwang Karmapa in Tibet und auch in Rumtek, seinem Kloster in Indien, ausgiebig praktiziert.

Der XVII. Gyalwang Karmapa führte diese Praxis erstmals 2014 in Bodhgaya, Indien, durch. Er übernahm dabei bei den Tänzen die Rolle von Guru Rinpoche. Die Zeremonie in New York am heutigen Tag fand in seiner heutigen Form zum ersten Mal im Westen statt. Der XVII. Gyalwang Karmapa leitete die Praxis von seinem Thron aus als Singmeister und sang auch mit einer ergreifenden Stimme das spezielle Lied für die Festopferungen.

Wie Situ Rinpoche feststellte, „Der XVII. Gyalwang Karmapa ist nicht eine Ausstrahlung von Guru Rinpoche. Er ist Guru Rinpoche.“ Für die Anwesenden war es ein außergewöhnliches Ereignis als der XVII. Gyalwang Karmapa dieser tiefgründigen Guru Rinpoche Praxis an seinem nordamerikanischen Sitz zum ersten Mal vorstand. Ein Tag der in Erinnerung bleiben wird.

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